Art Basel in Hongkong

Eine Kunstmesse für alle

Die Art Basel in Hongkong war früh von der Pandemie getroffen, umso erleichterter sind die Veranstalter, dass sie jetzt wieder mit gewohnt ehrgeizigem Programm antreten können

177 Galerien aus 32 Ländern haben sich angekündigt, ein viertägiges Talkprogramm und ein kleines Filmfestival wurden organisiert. Auch die "Encounters"-Sektion mit großformatigen Werken ist mit 14 Projekten voll am Start – darunter die melancholischen Performances von Gimhongsok, der Geschichten von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit in Tier­fabeln verpackt.

Zum ersten Mal, so betont "Encounters"-Kuratorin Alexie Glass-Kantor, wird diese Sektion auch in den öffentlichen Raum ausgreifen, mit einer großen Installation am Pacific Place. "Nach der Pause erscheint es besonders wichtig, 'Encounters' in einem bürgerschaftlichen Raum zu aktivieren, der der gesamten Hongkong-Community zugänglich ist", so Glass-Kantor.

Mit der Betonung der Zivilgesellschaft will die Messe vielleicht auch denjenigen den Wind aus den Segeln nehmen, die befürchten, dass sich die Art Basel angesichts der zunehmenden politischen Repression auf das Business zurückzieht.

Zumindest im politischen Sinne wenig kon­trovers wird wohl die große Projektion von Pipilotti Rist am neuen Museum für zeitgenössische Kunst M+, die ebenfalls anlässlich der Messe installiert wird.

Dieser Text erschien zuerst in Monopol 03/2023