Leere Ausstellungshäuser

Berliner Museen: Trotz Corona-Ruhe nicht mehr Schädlinge

Eisschollen treiben auf der Spree am Bodemuseum vorbei
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Eisschollen treiben auf der Spree am Bodemuseum vorbei

Auch die vergleichsweise Stille der Corona-Pandemie hat den Berliner Museen keine zusätzlichen Probleme durch Schädlinge verschafft

"Coronazeit-bedingte Veränderungen im Vorkommen von Schadinsekten sind bei den Staatlichen Museen zu Berlin derzeit nicht zu verzeichnen", sagte der Leiter des Rathgen-Forschungslabors, Stefan Simon, der Deutschen Presse-Agentur. Zwar sei es in den Ausstellungsbereichen ruhiger geworden und Schädlinge bevorzugten es, ungestört zu sein, "aber es gibt damit auch weniger Ein- und Ausgänge im Leihverkehr, die Schädlingsbefall verursachen könnten". Es gebe auch weniger Besucher und weniger Türen, die geöffnet würden.

Zudem verwies Simon darauf, dass der Depotbetrieb normal weiter laufe. Damit griffen auch weiterhin die Maßnahmen im "Intergrated Pest Management" genannten Schutzprogramm der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zu der die Museen gehören.

In Großbritannien nahm nach einer Analyse der Denkmalschutzorganisation National Trust die Zahl von Schädlingen 2020 um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. "Es besteht kein Zweifel, dass der Lockdown den Insekten gut getan hat", sagte Konservatorin Hilary Jarvis der Nachrichtenagentur PA zufolge. Auch Schimmelpilze seien vermehrt aufgetreten.