Kommentar zur Documenta

CDU-Chef Merz: Müssen Antisemitismus von beiden Seiten bekämpfen

Friedrich Merz
Foto: Michael Kappeler/dpa

Friedrich Merz

CDU-Chef Friedrich Merz hat vor Antisemitismus von der politischen Linken gewarnt. Dabei bezog er sich auch auf die Documenta in Kassel

"Antisemitismus wird nicht dadurch besser, dass er von links kommt", sagte Merz beim CDU-Parteitag in Hannover mit Blick auf die Antisemitismusvorwürfe gegen die Kunstausstellung Documenta in Kassel. "Von beiden Seiten aus müssen wir uns in diesem Lande dagegen wehren, was da hier gerade passiert, und klarstellen, dass dies auf null Toleranz stößt in Deutschland."

Merz erneuerte zudem seine Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wegen dessen Umgang mit Äußerungen von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Kanzleramt. Abbas hatte Israel in einer Pressekonferenz mit Scholz einen vielfachen "Holocaust" an den Palästinensern vorgeworfen. Er habe sich nicht vorstellen können, dass ein Bundeskanzler dies "schweigend hinnimmt (...) und ihm anschließend noch die Hand reicht", sagte Merz. "Olaf Scholz wird sich möglicherweise an diese Begegnung heute schon nicht mehr erinnern. Aber die Weltgemeinschaft hat diese Bilder aus dem deutschen Bundeskanzleramt gesehen und wird sie in Erinnerung behalten."

Bereits ein halbes Jahr vor dem Beginn der Documenta waren Antisemitismus-Vorwürfe gegen das indonesische Kuratorenkollektiv Ruangrupa laut geworden. Kurz nach der Eröffnung der Ausstellung war ein Banner mit judenfeindlichen Motiven entdeckt und abgebaut worden. Später tauchten weitere Werke auf, die für eine Welle der Empörung sorgten.