Auszeichnung

Chert-Lüdde gewinnt VBKI-Preis Berliner Galerien

ChertLüdde "Rosemary Mayer, Rods Bent Into Bows—Fabric Sculptures and Drawings 1972—1973", Installationsansicht, 2020
Courtesy of The Estate of Rosemary Mayer, New York, Foto: Andrea Rossetti

ChertLüdde "Rosemary Mayer, Rods Bent Into Bows—Fabric Sculptures and Drawings 1972—1973", Installationsansicht, 2020

Für eine Ausstellung mit Arbeiten aus dem Nachlass der New Yorker Künstlerin Rosemary Mayer wird die von Jennifer Chert und Florian Lüdde geführte Galerie Chert-Lüdde mit dem mit 10.000 Euro dotierten Berliner Galerienpreis des VBKI ausgezeichnet

Neben den Preisträgern aus Berlin-Kreuzberg wurden am Freitag bei der feierlichen Preisverleihung auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof auch die Galerien Noah Klink aus Berlin-Schöneberg und Tanja Wagner aus Berlin-Tiergarten mit jeweils 2.500 Euro ausgezeichnet. Alle drei Galerien waren Mitte Juli von einer Experten-Jury für die diesjährige Shortlist des Preises nominiert worden.

2020 sind erstmalig alle Auszeichnungen mit einem Preisgeld verbunden. Ziel des vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) und dem Landesverband Berliner Galerien (lvbg) 2017 gegründeten und von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe unterstützten Preises ist es, auf die bedeutende Rolle der Galerien für den Kunststandort Berlin aufmerksam zu machen.

Mit "Rosemary Mayer. Rods Bent Into Bows" widmet sich Chert-Lüdde dem Frühwerk der 2014 verstorbenen feministischen New Yorker Künstlerin: Stoffskulpturen und Zeichnungen. Neben ihrer Arbeit als Künstlerin war Mayer auch Mitbegründerin der A.I.R. Gallery, die erste Galerie von Künstlerinnen für Künstlerinnen in den USA – anhand von Dokumenten erzählt Chert-Lüdde auch über diesen Hintergrund mehr.

In seiner Laudatio würdigte Daniel Völzke, Kunstkritiker und Leiter von Monopol-Online, die diesjährigen Preisträger: "Neben dem Aufbau von Künstler*innen-Karrieren widmen sich Jennifer Chert und Florian Lüdde der Entdeckung ganz junger sowie bislang übersehener Positionen, sie arbeiten mit dem Mail-Art-Archive von Ruth Wolf-Rehfeldt und Robert Rehfeldt ein Stück ostdeutsche Kunstgeschichte auf, bringen mit Publikationen, Online-Viewing-Rooms und Messeteilnahmen Arbeiten in neue Rezep-tionszusammenhänge und treten in Dialog mit Museen und anderen Kulturinstitutionen. Chert-Lüdde führt vor, dass hinter Galerien oft viel mehr steht als allein kurzfristige kaufmännische Entscheidungen, dass sie mit hohem finanziellen Risiko und emotionalem Einsatz eigenwillige und persönliche Nischen zur kulturellen Bereicherung schaffen."

Zu Jury gehörten weiterhin Andreas Fiedler, Kunsthistoriker und Kurator, Claudia Große-Leege, designierte VBKI-Geschäftsführerin, sowie Anne Schwarz, Inhaberin der Galerie Schwarz Contemporary und VBKI-Preisträgerin 2019.