Christo und Jeanne-Claude in Berlin

Zu den Verpackungskünstlern mit verpackten Gesichtern

Das Sammlerehepaar Ingrid und Thomas Jochheim in der Ausstellung "Christo and Jeanne-Claude: Projects 1963-2020" im PalaisPopulaire der Deutschen Bank
Foto: dpa

Das Sammlerehepaar Ingrid und Thomas Jochheim in der Ausstellung "Christo and Jeanne-Claude: Projects 1963-2020" im PalaisPopulaire der Deutschen Bank

Als eines der ersten Ausstellungshäuser in Berlin hat das Palais Populaire nach dem Lockdown mit Christo und Jeanne-Claude eröffnet. Ein Museumsbesuch unter neuen Bedingungen

Wenige Wochen vor dem 25. Jahrestag der Verhüllung des Reichstags können Interessierte in Berlin die wichtigsten Projekte des Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude Revue passieren lassen. Das PalaisPopulaire blickt mit Arbeiten aus der Collection des Recklinghäuser Sammlerpaares Ingrid und Thomas Jochheim auf Projekte aus den Jahren 1963 bis 2020 zurück.

Eines der ältesten in der Ausstellung beleuchteten Projekte von Christo und der 2009 gestorbenen Jeanne-Claude hat dabei einen sehr aktuellen Bezug. 1961 schlugen die beiden Künstler erstmals vor, ein öffentliches Gebäude zu verhüllen. Ein Jahr später fertigte Christo mehrere Fotomontagen des Arc de Triomphe in Paris an. Dieses Jahr im Herbst sollte es endlich soweit sein, doch Corona vereitelte das Projekt. Nun soll der Triumphbogen im September 2021 verhüllt werden. 

Die Ausstellung in Berlin zeigt aus Paris auch Arbeiten zur Verhüllung der Pont Neuf (1985). Objekte, großformatige Zeichnungstableaus, Editionen und Druckgrafiken schildern die vielfältigen Ansätze von Christo und Jeanne-Claude: die Umhüllung von Luft in Kassel (1968), die Abdeckung des Wassers auf dem Iseosee (2016), die Verpackung des Reichstagsgebäudes in Berlin (1995) oder das noch nicht realisierte Projekt mit einer Pyramide aus Fässern im Wüstensand von Abu Dhabi. 

Das vermutlich mehrere hundert Millionen Euro teure Vorhaben erinnert an die Art der Finanzierung: Sämtliche Projekte von Christo und Jeanne-Claude sind finanziert über den Verkauf von Arbeiten, wie sie in Berlin gezeigt werden.

Monopols Chefredakteurin Elke Buhr hat sich die Ausstellung angesehen und berichtet auf Detektor-FM von ihrem ersten Museumsbesuch seit Wochen.

Elke Buhr in der Ausstellung im PalaisPopulaire

Elke Buhr in der Ausstellung im PalaisPopulaire