Fotoprojekt in Stuttgart

Der Alltag, der nicht alltäglich war

In Stuttgart hängen Bilder von Alltagsszenen aus den ersten Monaten der Corona-Pandemie. Der Fotograf Patrick Junker will damit ein Zeichen für Zusammenhalt setzen

Eine Krankenpflegerin in der Nachtschicht, ein Tatortreiniger, der ein Taxi desinfiziert und ein Bestatter, der ohne Angehörige eine Urne begräbt: Der Fotograf Patrick Junker hat Alltagsszenen unterschiedlicher Menschen während der ersten Monate der Corona-Pandemie auf Bildern festgehalten. Sein Fotoprojekt ist seit Freitag für zwei Wochen lang auf den Infoscreens von mehr als 100 Stuttgarter S- und Stadtbahnhöfen zu sehen.

Auf einer Webseite lassen sich online die Geschichten zu den Momentaufnahmen nachlesen. Der Titel der Fotoserie "There is Glory in Prevention" (Es gibt Ehre in der Vorsorge) spielt mit der Annahme, dass durch Präventionsmaßnahmen kein Ruhm zu sammeln ist, weil diese Maßnahmen im Idealfall dafür sorgen, dass gar keine Ausnahmesituation eintritt - und dann der Eindruck entstehen kann, man habe überreagiert, weil ja nichts passiert sei. Dieses Paradoxon wurde während der Pandemie immer wieder thematisiert.

"Durch Solidarität und Verständnis haben wir es geschafft, dass die erste Welle der Corona-Pandemie in Deutschland vergleichsweise milde verlaufen ist", heißt es in einer Mitteilung zu dem Fotoprojekt. Mit Blick auf die kommenden Wochen und Monate sollen die Bilder den Zusammenhalt stärken. Gefördert werde das Kunstprojekt unter anderem vom Wissenschaftsministerium.