Personalie

Eva Kraus wird neue Intendantin der Bundeskunsthalle in Bonn

Die Museumsmanagerin Eva Kraus wird Nachfolgerin von Rein Wolfs an der Bonner Bundeskunsthalle. Kulturstaatsministerin Monika Grütters sieht das Renommée des Hauses gesichert und verspricht sich "neue Akzente"

Die Bundeskunsthalle in Bonn hat eine Nachfolgerin für ihren Intendanten Rein Wolfs bestimmt. Den Posten an der Spitze des Ausstellungshauses wird ab August 2020 die Museumsmanagerin Eva Kraus übernehmen, wie die Bundeskunsthalle am heutigen Freitag mitteilte. Die promovierte Kunstpädagogin wurde 1971 in München geboren und leitete zuletzt fünf Jahre lang das Neue Museum für Kunst und Design in Nürnberg. Davor hatte sie unter anderem am Museum für Angewandte Kunst in Wien und für das Kulturreferat in München gearbeitet. Von 2007 bis 2012 war sie Direktorin der Münchner Galerie Steinle Contemporary.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) nannte Eva Kraus eine "hochqualifizierte Kulturmanagerin", die "die Strahlkraft und das Renommée" der Bundeskunsthalle im In- und Ausland sichern werde. Gleichzeitig erhoffe sie sich von der Intendantin auch "neue Akzente". Grütters dankte auch dem bisherigen Intendanten Rein Wolfs, der Anfang Dezember ans Stedelijk Museum nach Amsterdam gewechselt ist. "Rein Wolfs hat die Bundeskunsthalle exzellent geführt und dort ein breites und vielfältiges Ausstellungsprogramm geboten. Mit vielen seiner unkonventionellen Ausstellungen hat er zentrale gesellschaftliche Themen aufgegriffen und sich mutig auf wichtige Debatten eingelassen. Damit hat er das Haus zu einem bundesweiten Besuchermagneten gemacht“, so Grütters in ihrem Statement. 

Vom Krisenhaus zum Publikumsliebling

Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (Bundeskunsthalle) wurde 1992 eröffnet. Veranstaltet werden Ausstellungen zur Kunst- und Kulturgeschichte, Archäologie, Wissenschaft und Technik. Die Einrichtung wird aus dem Etat der Kulturstaatsministerin mit rund 21,5 Millionen Euro jährlich gefördert.

Bevor Rein Wolfs 2013 das Haus übernommen hatte, befand sich die Bundeskunsthalle in einer Krise. Der frühere leiter des Fridericianums in Kassel hatte die Institution wieder zu einem bei Kritik und Publikum angesehenen und beliebten Austellungshaus gemacht. Im Jahr 2018 kamen um die 600.000 Besucher. Im Moment ist in Bonn eine Retrospektive des Künstlers Martin Kippenberger zu sehen.