Rückblick

Gestorben: 2013

Andrée Putman
Die Innenarchitektin, die die Ausstattung der legendären Concorde entwarf, starb am 12. Januar im Alter von 87 Jahren in Paris. Putman wurde international durch ihr Schwarz-Weiß-Kachelmuster im New Yorker Morgans Hotel bekannt und stattete für Cacharel, Cartier, Karl Lagerfeld und Thierry Mugler Geschäfte aus sowie das Luxushotel Ritz-Carlton in Wolfsburg.

Oldrich Kulhanek
Der tschechische Grafiker ist am 28. Januar im Alter von 72 Jahren in Prag gestorben. Kulhanek entwarf die Banknoten für die Tschechische Krone, die seit 1993 im Umlauf sind. Eine Stalin-Karikatur hatte dem Kommunismus-Kritiker in den 70er-Jahren eine Haftstrafe und ein langjähriges Ausstellungsverbot eingebracht. Seine Zeichnungen und Drucke sind heute in Sammlungen in Wien, Dresden, Amsterdam und Paris vertreten.

Richard Artschwager
Er verwandelte Schränke in Bilder, Gemälde in Zeichnungen - und bereitete so Kunstkritikern 50 Jahre lang Kopfschmerzen: Ist das jetzt Minimal Art, Pop Art, Konzeptkunst? Am 9. Februar starb der amerikanische Künstler im Alter von 89 Jahren in New York.

Willy Rizzo
Der französisch-italienische Porträtfotograf und Designer starb am 25. Februar im Alter von 84 Jahren in Paris. Rizzo fotografierte Stars und Berühmtheiten: Marilyn Monroe, Pablo Picasso, Dali, Brigitte Bardot, Marlene Dietrich, Coco Chanel und Jack Nicholson ließen sich von ihm ablichten.

Ramírez Vázquez
Der mexikanische Architekt starb an seinem 94. Geburtstag am 16. April. Ramírez Vázquez gilt als Begründer der modernen mexikanischen Architektur und war Präsident des Organisationskomitees für die Olympischen Spiele 1968 in Mexiko.

Gotthard Graubner
Seine Bilder hängen im Reichstag und beim Bundespräsidenten: Gotthard Graubner war berühmt für seine abstrakten «Farbraumkörper». Am 24. Mai ist der Künstler im Alter von 82 Jahren gestorben.

Otto Muehl
Als Wiener Aktionist schrieb Otto Muehl Kunstgeschichte. Als Kommunengründer propagierte er freie Liebe und die Abschaffung des Privateigentums. Bis zu 600 Menschen lebten mit ihm eine Utopie, die in einer Katastrophe enden sollte. Am 26. Mai ist der Künstler im Alter von 87 Jahren verstorben.

Franz Bernhard
Der Bildhauer starb am 28. Mai im pfälzischen Jockgrim im Alter von 79 Jahren. Bernhard zählte zu den wichtigsten deutschen Bildhauern der Gegenwart. Er fertigte unter anderem große, abstrakte Stahl-Skulpturen und Zeichnungen. 1989 wurde der Künstler mit dem bedeutenden Lovis-Corinth-Preis ausgezeichnet.

Willi Sitte
Der Maler Willi Sitte gilt als einer der wichtigsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts. Aber wegen seiner Staatsnähe und seiner Haltung zum SED-System in der DDR war er zugleich heftig umstritten. Am 8. Juni ist Sitte im Alter von 92 Jahren nach langer Krankheit in Halle gestorben.

Ingfried Henze
Henze, der seine Werke mit dem Künstlernamen Morrò signierte, war ein impressionistischer Maler. Er starb am 11. Juni im niederbayerischen Tann (Landkreis Rottal-Inn) im Alter von 88 Jahren.

Norbert Schwontkowski
Der Bremer Maler, der seinen Durchbruch erst spät mit einer Ausstellung in der Bremer Kunsthalle 2004 feierte, starb am 14. Juni im Alter von 64 Jahren. Schwontkowskis oft melancholische Bilder zeigten häufig verlassene Räume mit menschlichen Spuren, Häuser, Tiere, Bäume und vereinzelte Figuren, die mit Wind und Wetter oder mit sich selbst kämpfen.

Jeffrey Smart
Der australische Maler, der seit fast 50 Jahren in Italien lebte, starb am 20. Juni im Alter von 91 in Arezzo.

Henning Larsen
50 Jahre hat der dänische Architekt Henning Larsen das Schöne mit dem Funktionellen zu vereinen versucht. Er galt als "Meister des Lichts" und wurde zu einem der erfolgreichsten dänischen Architekten. Am 22. Juni ist Larsen mit 87 Jahren in Kopenhagen gestorben.

Bert Stern
Der amerikanische Fotograf ist am 26. Juni im Alter von 83 Jahren in New York gestorben. Stern erlangte mit seinen Werbe- und Modefotos internationales Ansehen. Er fotografierte Stars wie Audrey Hepburn, Sophia Loren, Elizabeth Taylor und Brigitte Bardot. Berühmt wurde jedoch durch 2571 Porträtaufnahmen von Marilyn Monroe, die er sechs Wochen vor ihrem Tod für das Modemagazin "Vogue" machte.

Walter De Maria
Der US-amerikanische Land-Art-Pionier und mehrfache Documenta-Teilnehmer starb am 25. Juli im Alter von 77 Jahren. Der 1935 in Kalifornien geborene De Maria war vor allem mit seinen großformatigen, minimalistischen Skulpturen und Installationen bekannt geworden, die er auch in München und Kassel errichtete. Eine seiner bekanntesten Installationen - «The New York Earth Room» - ist heute noch im New Yorker Trend-Bezirk SoHo zu sehen: Ein ganzer Raum voller Erde, die dort inzwischen seit fast vier Jahrzehnten liegt.

Klaus Kütemeier
Am 26. Juli starb der Hamburger Bildhauer, der als einer der namhaftesten Bildhauer im norddeutschen Raum gilt, 74-jährig in Hamburg. Einige seiner Plastiken sind in Hamburg aufgestellt, andere in Rendsburg und im Skulpturenpark von Schloss Gottorf.

Robert Häusser
Für seine Arbeiten erhielt der Fotograf, der als einer der führenden Vertreter der klassischen Moderne gilt, Preise und internationale Anerkennung. Seine ausschließlich schwarz-weißen Fotografien haben mit ihrem strengen, symmetrischen Aufbau Standards gesetzt. Am 5. August ist Häusser gestorben, er wurde 88 Jahre alt.

Charles Pollock
Seine Stühle erlangten Weltruhm und waren Symbole einer ganzen Epoche. Der Designer schuf vor allem in den sechziger Jahren einige Möbel, die noch heute produziert wurden und Ikonen einer Ära wurden: Schlichte Stühle mit einfachen Gestellen aus Aluminiumrahmen oder Stahlgestell. Am 20. August ist Charles Pollock, der bis zuletzt noch arbeitete, im Alter von 83 Jahren bei einem Brand in New York gestorben.

Siegfried Jonas
Der Hamburger Maler und Grafiker starb am 25. August. Jonas arbeitete 20 Jahre lang bis zur seiner Pensionierung als Professor an der Fachhochschule für Gestaltung - heute Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) und wurde mehrfach in der Akademie der Künste in Hamburg ausgestellt, zuletzt in diesem Frühjahr anlässlich seines 85. Geburtstags.

Wolfgang Herrndorf
Der Autor des Bestsellers «Tschick» starb am 26. August nach langer Krankheit mit 48 Jahren in Berlin. Herrndorf studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und war auch als Illustrator tätig.

Leonore Mau
Bekannt wurde Mau mit Aufnahmen von Voodoo-Priestern, die sie in Haiti, Kuba, Venezuela und Westafrika machte. Sie gab damit Einblicke in traditionelle Riten und dokumentierte deren Kollision mit europäischen Heilungskonzepten. Am 22. September starb Mau im Alter von 97 Jahren in Hamburg.

Horst Egon Kalinowski
Der durch seine Lederarbeiten bekanntgewordene Objektkünstler, der von 1968 bis 1989 an der Kunstakademie in Karlsruhe lehrte, starb am 13. September im Alter von 89 Jahren in Düsseldorf.

Anthony Caro
Der britische Bildhauer Anthony Caro starb am 23. Oktober mit 89 Jahren. Caro gilt als Reformer der britischen Bildhauerei. Der ehemalige Assistent von Henry Moore begann seine Karriere als Künstler in den 50er-Jahren. In den 60er-Jahren wurde er mit Eisenskulpturen bekannt, die auf dem Boden platziert waren und nicht auf einem Sockel. Dieser „Sockelsturz“ bedeute zu dieser Zeit eine innovative Abkehr von Konventionen und begründete Caros Ruhm.

Saul Leiter
Als Saul Leiter in den 50er-Jahren begann, mit Farbfotografie zu experimentieren, war er seiner Zeit voraus. Spät wurde er vom Kunstberieb entdeckt. Am 26. November ist der amerikanische Fotograf im Alter von 90 Jahren in New York gestorben.

Günther Förg
Der als Maler, Fotograf und Bildhauer arbeitende Förg gehörte mit Ausstellungen in zahlreichen Museen der Welt zu den wichtigsten Künstlern der Bundesrepublik, der in vielen großen Instituionen gezeigt wurde und 1992 auf der documenta IX in Kassel ausstellte. Förg starb nach langer Krankheit am 5. Dezember, seinem 61. Geburtstag.

Nadir Afonso
Der portugiesische Maler starb am 11. Dezember im Alter von 93. Jahren in der Nähe von Lissabon. Der gelernte Architekt avancierte zwischen 1930 und 1960 zu einem der wichtigsten Vorreiter der Kinetischen Kunst.

(dpa/monopol)