Monopol-Podcast "Kunst und Leben"

Judy Chicago und der lange Weg zur Anerkennung

Künstlerin Judy Chicago 
Foto: Donald Woodman

Künstlerin Judy Chicago 

Judy Chicago ist eine Ikone der feministischen Kunst - musste sich diesen Status jedoch jahrzehntelang erkämpfen. In dieser Folge des Podcasts "Kunst und Leben" geht es um das quietschbunte Werk einer Unbeugsamen

Dass sie in der Kunstgeschichte marginalisiert wurde, hält Judy Chicago für "den größten Euphemismus aller Zeiten". Vielmehr, so sagt es die US-Künstlerin, habe der Kunstbetrieb versucht, sie zu vernichten. Von den Anfängen ihrer Karriere und ihrem Kampf gegen einen männerdominierten Kanon erzählt die heute 84-jährige US-Amerikanerin in dieser Folge des Podcasts "Kunst und Leben". 

Chicago behandelt in ihrer multimedialen Kunst Themen, die heute sehr präsent sind: Sie hat seit den 1960er-Jahren explizite Bilder von nackten weiblichen Körpern geschaffen (unter anderem inklusive Tampons) und sich mit Geburt, Tod und weiblichen Vorbildern in der Geschichte auseinandergesetzt. Obwohl ihre Motive heute fast schon zu populär wirken, wurde ihre dezidiert weibliche Perspektive und ihre knallbunte, leicht esoterische Ästhetik lange von den Institutionen abgelehnt. 

Nun bekommt sie eine große (vom Modehaus Dior gesponserte) Retrospektive im New Museum in New York und wird dort als feministische Wegbereiterin gefeiert. Monopol-Redakteurin Saskia Trebing hat vorab mit ihr in New Mexico gesprochen und sie unter anderem nach ihrem Blick auf den heutigen Kunstbetrieb und die Veränderungen gefragt, die sie in der Zusammenarbeit mit jüngeren Künstlerinnen bemerkt. 

Die Ambivalenz der "Dinner Party"

Im Gespräch mit Moderatorin Aileen Wrozyna sprechen Saskia Trebing und Monopol-Chefreakteurin Elke Buhr außerdem über Chicagos Versuche, die Kunstgeschichte umzuschreiben und den anhaltenden Trend, Künstlerinnen in "Frauenausstellungen" zu sammeln. Außerdem stellen sie Judy Chicagos bekanntestes Werk "The Dinner Party" vor, das einen Meilenstein der feministischen Kunst darstellt, bei den beiden Kunstkritikerinnen jedoch auch immer noch ambivalente Emotionen auslöst. 

"Kunst und Leben" ist ein Podcast für Kunst und Kultur in Kooperation mit Detektor FM. Monopol-Redakteurinnen und Redakteure sprechen zweimal im Monat über alles, was die Kunstwelt bewegt, schauen hinter die Kulissen, lassen Kuratorinnen und Künstler zu Wort kommen und erfahren Exklusives zu ihren Arbeiten und Perspektiven.

Die aktuelle Folge des Monopol-Podcasts können Sie hier hören. Dazu bitte die Inhalte aktivieren: