Kunst-Biennale 2024

Julien Creuzet bespielt französischen Pavillon in Venedig

Julien Creuzet, vertritt Frankreich 
Foto: Courtesy Julien Creuzet, High Art, Paris und Vanguard Gallery

Julien Creuzet, vertritt Frankreich 

Die 59. Venedig-Biennale ist gerade zu Ende gegangen, da wird schon die nächste geplant. Nun hat Frankreich mit dem Künstler Julien Creuzet seinen Vertreter für 2024 benannt

Wie das französische Kulturinstitut Institut Français am heutigen Donnerstag bekannt gab, wurde Julien Creuzet von Catherine Colonna, Ministerin für Europa und das Auswärtige, und Kulturministerin Rima Abdul Malak zum künstlerischen Vertreter Frankreichs auf der kommenden Venedig-Biennale 2024 ernannt. Das Auswahlkomitee, dem unter anderen die Leiterin des Centre Pompidou-Metz Chiara Parisi, der designierte Leiter des HKW in Berlin Bonaventure Soh Bejeng Ndikung und Katerina Gregos, künstlerische Leitung des Nationalmuseums für Zeitgenössische Kunst EMST in Athen, angehören, lobte Creuzets multidisziplinäre Arbeitsweise: Mit Skulptur, Poesie, Video, Musik, Performance und neuen Technologien erschaffe er "immersive und multisensorische Welten, die von geflüsterten Erinnerungen belebt werden". Zudem wurde seine Auseinandersetzung mit mündlich überlieferter Geschichte und sein Interesse an der Überschneidung von Kulturen hervorgehoben.

1986 auf dem französischen Festland geboren, verbrachte der Künstler große Teile seiner Jugend auf Martinique, einer karibischen Insel, die noch heute Teil des Staatsgebiets Frankreichs ist. Als Gewinner der BMW Art Journey 2021 reiste er erneut dorthin, um "nach dem Unerwarteten und Überraschenden zu suchen und das Umfeld seiner Vorfahren zu erforschen". Teil seines Werks ist auch die Auseinandersetzung mit Frankreichs Kolonialgeschichte, der diasporischen Erfahrung, der Geschichte Martiniques und Fragen der Identität. 

Julien Creuzet war 2021 neben Julian Charrière, Isabelle Cornaro und Lili Reynaud Dewar für den renommierten Prix Marcel Duchamp nominiert und gewann dieses Jahr den von der Villa Albertine und vom französischen Galerienverband ausgeschriebenen Prix Étant donnés. Er lebt und arbeitet in Montreuil, Frankreich, und lehrt an der École nationale supérieure des beaux-arts in Paris.

Ein Interview mit Julien Creuzet lesen Sie hier