Der letzte Abschnitt der "High Line" soll im Sommer kommenden Jahres öffnen und aus einem freien Platz samt einer alle 18 Monate wechselnden Skulptur bestehen. Der Verein hinter dem beliebten Park präsentierte die zwölf Finalisten, darunter auch Künstler aus den USA und Israel, am Donnerstag. Gewählt werden sollen zwei Gewinner.
Die aus Warburg in Nordrhein-Westfalen stammende Lena Henke reichte das Modell einer riesigen, nach oben zeigende Frauenbrust ein. Die aus Erde, Sand und Lehm bestehende äußere Schicht soll sich zunehmend zersetzen, aber laufend ausgebessert werden. "Es ist ein sehr feminines Symbol in einem sehr maskulinen Stadtbild", sagte die für Kunst zuständige "High Line"-Direktorin Cecilia Alemani.
Die Kölner Künstlerin Cosima von Bonin reichte das Modell einer Pinocchio-Figur ein, deren verlängerte Nase in einer Zementmauer gefangen ist. Die aus einem italienischen Kinderbuch entlehnte Figur erinnere an Märchen, aber auch an Lügen und Unwahrheit - eine treffende Aussage in Zeiten von Präsident Donald Trump, sagte Alemani.
Unter den weiteren Entwürfen sind ein sich im Wind drehendes Modell einer "Predator"-Kampfdrohne und eine vor allem für Kinder begehbare Chamäleon-Skulptur. Der US-Künstler Jonathan Berger schlug mit "Bell Machine" eine Mischung aus riesiger Drehorgel und Glockenspiel vor. Die sich drehende Metall-Walze soll kleine Hämmer anschlagen, um mit 180 darüber hängenden Glocken eigens komponierte Musik von "R.E.M."-Sänger Michael Stipe erklingen zu lassen.