Monopol-Podcast

Francis Alÿs und die Kunst des Geschehenlassens

Francis Alÿs
Foto: Gabriela Gamez

Francis Alÿs

Francis Alÿs ist das Gegenteil eines Studiokünstlers, seine Arbeiten brauchen die Straße. In der neuen Folge des Monopol-Podcasts geht es um die Kraft des Beobachtens und die Lektionen von Alÿs' Kunst für die Corona-Zeit

Es ist ein performativer Akt, eine Mischung aus Aktivismus und Poesie, die der belgische Künstler Francis Alÿs vollzieht. So schob er beispielsweise einen Eisblock durch die Straßen von Mexico-City. Insgesamt neun Stunden dauerte die Performance und endete erst, als der flüchtige Quader in der Hitze der Millionen-Metropole geschmolzen war. Ein anderes Mal sieht man einen Mann die Straßen entlang schlendern, der einem Drum-Stick in der Hand hält. Francis Alÿs spielt eine spontane Melodie auf den verschiedenen Zäunen in der Innenstadt von London.

Viele Werke des Künstlers sind Inszenierungen des Laufens. Mit ihnen zeigt er Grenzen und Konflikte auf, ist Beobachter und Schöpfer zugleich. Das Musée cantonal des Beaux-arts de Lausanne zeigt unter dem Titel "As Long as I’m Walking" noch bis zum 16. Januar 2022 eine Retrospektive seiner Werke aus den vergangenen 30 Jahren. 

Auch in der neuen Folge des Monopol-Podcasts "Kunst und Leben", der ab sofort alle zwei Wochen erscheint, geht es um die Kunst von Francis Alÿs und die Faszination des Geschehenlassens. Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr spricht mit Moderatorin Sara Steinert über ihr Treffen mit dem Künstler und die Erkenntnis, die sie daraus für die Corona-Zeit gezogen hat. Außerdem geht es um Alÿs' Archiv der Kinderspiele, seine Projekte in Afghanistan und im Irak und die Frage, ob die gegenwärtige Debatte um koloniale Strukturen in der Kunst den Blick auf diese Reisen verändert. Dabei kommt Francis Alÿs auch selbst zu Wort und spricht über seine Praxis, die eine gewisse Distanz zu den Orten verlangt, an denen er arbeitet . 

"Kunst und Leben" ist ein Kunst- und Kulturpodcast von Monopol in Kooperation mit Detektor FM. Gemeinsam mit Chefredakteurin Elke Buhr und Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion sprechen wir über alles, was die Kunstwelt bewegt, schauen hinter die Kulissen, lassen Künstlerinnen und Künstler zu Wort kommen und erfahren Exklusives von ihren Arbeiten und Perspektiven.