Nachfolgerin für Klaus Vogel

Hygiene-Museum in Dresden bekommt neue Leitung

Deutsches Hygienemuseum, mit Plastik "Ballwerfer" von Richard Daniel Fabricius
Foto: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Deutsches Hygienemuseum, mit Plastik "Ballwerfer" von Richard Daniel Fabricius

 

 

Ablösung an der Spitze des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden. 2022 folgt Iris Edenheiser auf den derzeitigen Direktor Klaus Vogel 

Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden (DHMD) bekommt ab 2022 eine Direktorin. Die Kulturanthropologin Iris Edenheiser folgt auf Klaus Vogel, der am Jahresende in den Ruhestand geht, wie die Stiftung am Dienstag mitteilte. Mit ihr gewinne man "eine versierte und international erfahrene Museumsexpertin mit sächsischen Wurzeln", sagte Kulturdezernentin Annekatrin Klepsch (Linke) als Vorsitzende des Stiftungsrats. Sie bringe "die besten Voraussetzungen" mit, um eines der bedeutenden deutschen Museen im Kulturland Sachsen zu leiten, sagte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU).

Edenheiser, 1977 in Torgau geboren, studierte in Leipzig und Granada Ethnologie, Religionswissenschaften und Hispanistik. Sie ist seit 2017 stellvertretende Direktorin am Museum Europäische Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin und arbeitete zuvor am Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig, dem Museum für Völkerkunde Dresden und dem Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen.

Das DHMD wurde 1912 von dem Industriellen Karl August Lingner (1861-1916), dem Erfinder des Mundwassers Odol, gegründet. 1930 bekam es mit dem von Architekt Wilhelm Kreis (1873-1955) geschaffenen Ausstellungsgebäude ein Domizil. In der Weimarer Republik trug das Museum mit verständlicher Präsentation von Wissenschaft zur Demokratisierung des Gesundheitswesens bei. Die Mitwirkung an "rassenhygienischer" Propaganda unter den Nazis gilt indes als finsterstes Kapitel in der Geschichte des Hauses. In der DDR war es Hort der Gesundheitserziehung von Kindern und Jugendlichen. Als "Museum vom Menschen" erhielt es 1991 eine Neuausrichtung, seit 1999 wird es von einer Stiftung aus Stadt und Land getragen.