Filmfestspiele

Ukrainischer Filmemacher protestiert auf rotem Teppich in Cannes

Der ukrainische Regisseur Maksim Nakonechnyi hat seinen Auftritt bei den Filmfestspielen in Cannes für politischen Protest genutzt

Der ukrainischer Filmemacher Maksim Nakonechnyi und sein Team sind am Mittwoch zum Geräusch von Sirenen zur Premiere seines Films "Butterfly Vision" Filmfestspielen in Cannes gelaufen. Damit protestierten sie im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

Die Beteiligten entrollten ein Banner mit der Aufschrift: "Russians kill Ukrainians. Do you find it offensive or disturbing to talk about this genocide?" (etwa: Russen töten Ukrainer. Finden Sie es anstößig oder verstörend, über diesen Genozid zu sprechen?). Das Filmteam hielt zudem transparente Scheiben mit der Aufschrift "Sensitive Content" vor die Köpfe, so dass die Gesichter dahinter wie zensiert aussahen.

"Wir als ukrainische Künstler müssen unsere Haltung und unsere Gefühle ausdrücken", hieß es vom Filmteam. "Jeden Tag hören wir vier- bis fünfmal Sirenen, es hat jetzt begonnen, ein Teil unseres Alltags zu werden." Dies war bereits das dritte Mal dieses Jahr, dass es auf dem roten Teppich in Cannes eine politische Aktion gab.