Tipps und Termine (22.-24.3.)

Wohin am Wochenende?

David Bowie in London
Er ist ein Mann mit vielen Gesichtern, hat legendäre Outfits getragen: David Bowie ist im März Monopol-Coverboy, stand im Mittelpunkt des Modespecials der vorigen Ausgabe. Jetzt wird der Poptitan und Verwandlungskünstler – kürzlich 66 geworden – mit einer Sonderschau im Londoner Victoria and Albert Museum gewürdigt. Anhand von handschriftlichen Songtexten, Originalkostümen, Modeaccessoires, Fotografien, Filmen, Musikvideos, Bühnendesigns, Instrumenten und Albumcovers taucht der Besucher in den Bowie-Kosmos ein, in dem Major Tom und Ziggy Stardust zur Welt kamen. Vor allem erforscht die Ausstellung auch das weite Feld der Kollaborationen mit Designern und Künstlern.
„David Bowie is“, The Victoria and Albert Museum, London, 23. März bis 11. August

David Claerbout in Mainz
Zeit und Zeitempfinden stehen im Mittelpunkt der Werke von David Claerbout. Seit 1996 erforscht der belgische Künstler die Grenzen zwischen stehendem und bewegtem Bild. Seine Videos dehnen Erzählung und Geschehen, um das Empfinden von Dauer zu intensivieren. Jetzt sind ausgewählte Claerbout-Werke der vergangenen Jahre in einer Soloschau der Kunsthalle Mainz zu sehen. In vielen der fotografischen Reihen mit abwechselnden Blickwinkeln scheinen sich Erzählungen zu entfalten. Nur allmählich begreift der Betrachter, dass er einen eingefrorenen Moment von vielen Seiten betrachtet – in den hyperrealen „Sections of a Happy Moment“ ist es eine asiatische Familie, die einen Ball auf dem Scheitelpunkt seiner Wurfbahn betrachtet.
Kunsthalle Mainz, bis 16. Juni

Henry van de Velde in Weimar
Thüringen feiert mit Henry van de Velde (1863–1957) einen der schillerndsten Gestalter und Architekten seiner Zeit. Zum 150. Geburtstag des „Alleskünstlers“ gibt es Ausstellungen (und mehr) in sechs Städten, in denen der Belgier seine Spuren hinterlassen hat. 15 Jahre verbrachte van de Velde in Weimar. Die dort geschaffenen Bauten stehen im Zentrum der Schau „Der Architekt Henry van de Velde“ der Bauhaus-Universität. Die Ausstellung „Leidenschaft, Funktion und Schönheit“ im Neuen Museum präsentiert rund 700 Exponate aus internationalen Museen: Stühle, Lampen, Bestecke, Kandelaber und vieles andere.
Neues Museum Weimar, 24. März bis 23. Juni, Bauhaus-Universität Weimar, 29. März bis 12. Mai

Jörg Immendorff in Aschaffenburg
In den Werken des Malers und Bildhauers Jörg Immendorff taucht immer wieder ein Affe auf. Nun widmet sich die Aschaffenburger Kunsthalle Jesuitenkirche diesem «Alter Ego» des Künstlers. In der Ausstellung «Affentheater» können sich die Besucher anhand von 33 Gemälden, 30 Skulpturen und einigen Arbeiten auf Papier dem Schaffen des 2007 verstorbenen Künstlers nähern. (dpa)
Kunsthalle Jesuitenkirche, 23. März bis 9. Juni zu sehen, Eröffnung: 22. März, 19 Uhr

Santiago Sierra in Tübingen
Der spanische Künstler Santiago Sierra (hier im Monopol-Porträt) ist mit einer Retrospektive in der Kunsthalle Tübingen zu sehen. Die Ausstellung zeigt Skulpturen, Filme und Fotos seiner Aktionen. Mit ihnen hat er Missstände in Politik und Gesellschaft angeprangert. Zum ersten Mal seien nun zahlreiche Relikte und Bilder dieser Aktionen in einer Ausstellung vereint, teilte die Kunsthalle am Donnerstag mit. Die Schau «Santiago Sierra. Skulptur, Fotografie, Film» öffnet im Sommer in den Deichtorhallen in Hamburg. (dpa)
Kunsthalle Tübingen, 23. März bis 16. Juni

Harry Callahan in Hamburg
Die erste große Retrospektive des amerikanischen Fotografen Harry Callahan in Europa ist im Haus der Photographie der Hamburger Deichtorhallen zu sehen. Callahan (1912-1999) zählt zu den herausragenden Pionieren der amerikanischen Fotografie. Die Schau zeigt mehr als 280 Werke, darunter sowohl seine schwarz-weiß produzierten Silbergelatine-Abzüge als auch die im sogenannten Dye Transfer Verfahren hergestellten farbigen Bilder. Im Mittelpunkt von Callahans Arbeiten standen drei Themen: Seine Frau Eleanor, die Natur und die Stadt. Callahan sei einer der Ersten gewesen, der die damals vorherrschende Ästhetik des Realismus durchbrochen habe, erklärte Dirk Luckow. Leiter der Deichtorhallen. Die «poetische Kraft» der Bilder rühre eine Fülle von Empfindungen auf. «Er benutzt die Kamera so, wie andere Zeichnungen machen.» Unter den Fotos sind viele Akte seiner Ehefrau in Rückenansicht, Landschaftsfotografien und Bilder von täglichen Streifzüge durch Städte wie Chicago, Atlanta oder New York. Geboren wurde Callahan 1912 in Detroit, von 1938 an brachte er sich das Fotografieren selbst bei. Im Abschluss an die Hamburger Präsentation ist die Schau im Münchner Stadtmuseum (19. Juli und 27. Oktober) zu sehen. (dpa)
Deichtorhallen, bis 9. Juni

"Von Beckmann bis Warhol" in Berlin
«Von Beckmann bis Warhol» - unter dem Titel präsentiert die Bayer AG ihre hochkarätige Kunstsammlung erstmals der Öffentlichkeit. Im Berliner Martin-Gropius-Bau sind mehr als 200 Werke aus dem 20. und 21. Jahrhundert zu sehen. Ein besonderer Höhepunkt ist Gerhard Richters großformatiges «Abstraktes Bild (555)» von 1984. Der Pharma-Konzern Bayer sammelt seit mehr als 100 Jahren Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen. Anfangs als Kunst am Arbeitsplatz gedacht, ist daraus inzwischen eine umfangreiche Sammlung geworden. Die Ausstellung in Berlin gehört zu dem Jubiläumsprogramm, das der Konzern zu seinem 150-jährigen Bestehen veranstaltet.
Martin-Gropius-Bau, bis 9. Juni

Steve Schapiro in Rostock
Unter dem Titel «Then and Now» können fast 150 Arbeiten des US-Fotografen Steve Schapiro in der Rostocker Kunsthalle betrachtet werden. Der 1936 geborene Schapiro hat Anfang der 60er-Jahre, dem goldenen Zeitalter des Fotojournalismus, mit seiner Tätigkeit begonnen. Zunächst entstanden Beiträge und Geschichten über Wanderarbeiter im Bundesstaat Arkansas oder Drogenabhängige in East Harlem. Dann folgten Fotografien zur Bürgerrechtsbewegung in den USA oder Porträts von Persönlichkeiten wie der Sängerin Tina Turner und des Boxers Muhammad Ali. Seine Arbeiten wurden in unzähligen Zeitschriften gedruckt.Nach Angaben der Kunsthalle war Schapiro bei etwa 400 Hollywood-Produktionen für die Filmkampagnen zuständig. Aus dieser Zeit stammen Aufnahmen, die zu den Highlights der Filmgeschichte zählen etwa von «Der Pate» mit Marlon Brando und Al Pacino oder «Taxi Driver» mit Robert de Niro.
Kunsthalle Rostock, 24. März bis 5. Mai, Eröffnung: 23. März um 18 Uhr

"Op + Pop" in Stuttgart
Wie entsteht ein Siebdruck von Stars wie Roy Lichtenstein? Welche Rolle spielt der Drucker dabei? Solchen Fragen widmet sich die neue Sonderausstellung «Op + Pop» in der Staatsgalerie Stuttgart. Sie zeigt insgesamt 140 Arbeiten von amerikanischen Künstlern der Op- und Pop-Art wie Roy Lichtenstein, Christo, Keith Haring, Richard Estes, Robert Rauschenberg oder Richard Anuszkiewicz. Dabei handelt es sich nicht immer um die fertigen Siebdrucke (Serigraphien), sondern auch um Skizzen und Vorarbeiten. In einigen Fällen bekommt der Besucher auch Entwurf und fertige Arbeit zu sehen. «Wir wollen von der ersten Idee bis zur Ausarbeitung alle Zwischenschritte zeigen», sagte Kurator Wolf Eiermann am Freitag. Die Arbeiten stammen aus der privaten Sammlung des Siebdruckunternehmers Michael Domberger aus Filderstadt, die das Museum im Jahr 2009 gekauft hat.
Staatsgalerie Stuttgart, 23. März bis 16. Juni


Weitere Termine für Deutschland, Österreich und die Schweiz finden Sie in unserem Vernissage-Kalender