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4,16 Millionen Zuschauer sehen Free-TV-Premiere von "Werk ohne Autor"

Foto: Buena Vista International/Pergamon Film / Wiedemann & Berg Film/Disney
Foto: Buena Vista International/Pergamon Film / Wiedemann & Berg Film/Disney
Szene aus "Werk ohne Autor"

Am Montag lief das dreistündige Drama "Werk ohne Autor" von Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck zum ersten Mal im Free-TV. 4,16 Millionen Zuschauer sahen den Film, der sich ans Leben des Malers Gerhard Richters anlehnt

Ein Film von drei Stunden, nominiert für den "Oscar". Florian Henckel von Donnersmarck spannt einen Erzählbogen vom Dritten Reich über die DDR bis in die Bundesrepublik. Im Mittelpunkt: Ein Maler-Genie. "Werk ohne Autor" hat zwei Jahre nach der Kinopremiere bei seiner Erstausstrahlung im Free-TV viele Zuschauer gefunden: 4,16 Millionen Menschen sahen das Drama am Montagabend um 20.15 Uhr im Ersten. Das ist ein Marktanteil von fast 14 Prozent. 

Regisseur Donnersmarcks ließ sich für den Film von wahren Ereignissen inspirieren. So ist die Hauptfigur Kurt Barnert erkennbar angelehnt ans Leben Gerhard Richters. Barnert (Tom Schilling) wächst im Dresden der Nazi-Zeit auf. Er lernt schnell die Kunst lieben, die eigene Begabung schätzen. In der DDR darf er sein Tun an der Kunstakademie verfeinern, Propagandabilder fürs System malen. Mit seiner großen Liebe aber (Paula Beer), der er während des Studiums begegnet, geht Barnert in den Westen, um an der Düsseldorfer Kunstakademie weiter zu üben. 

Nebenher erzählt Donnersmarck, wie Barnert sukzessive herausfinden muss, dass ausgerechnet sein Schwiegervater (Sebastian Koch) als Arzt am Euthanasieprogrammen der Nazis beteiligt war und mitverantwortlich ist für die Ermordung von Kurts geliebter Tante (Saskia Rosendahl). In Düsseldorf gelingt es Barnert nicht nur, sich in der kunstaffinen Öffentlichkeit der BRD zu etablieren; über die Malerei vermag er auch, sich auf die Traumata in seiner Vita einen Reim zu machen.

Gerhard Richter selbst, der äußerst zurückgezogen lebt, konnte sich mit dem Film, der auffällige Parallelen zu seinem Leben zeigt, nicht anfreunden. Er finde ihn "zu reißerisch", sagte er einmal, der Regisseur habe seine "Biografie missbraucht". Henckel von Donnersmarck nennt seinen Namen allerdings auch an keiner Stelle. Er hat in Interviews zu dem Drama zudem immer wieder betont, dass der Film Fiktion sei. "Ich habe mich mit vielen unterschiedlichen Künstlern getroffen. Einer davon war Gerhard Richter." 

Wie viel Gerhard Richter wirklich in "Werk ohne Autor" steckt, lesen Sie hier.