Kunstmarkt

Blain|Southern schließt Galerien in Berlin, London und New York

Besucher schauen sich beim Gallery Weekend Berlin Werke von Bernar Venet in der Galerie Blain|Southern an
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Besucher schauen sich beim Gallery Weekend Berlin Werke von Bernar Venet in der Galerie Blain|Southern an

Nach zehn Jahren ist Schluss: Die britische Galerie Blain|Southern schließt alle ihre Standorte in Berlin, London und New York. Vorausgegangen waren einige Abgänge von Künstlern

"Trotz der Unterstützung durch engagierte Mitarbeiter der Galerie bedauere ich zutiefst, dass es mir nicht gelungen ist, die Zukunft der Galerie langfristig zu sichern", schreibt der Kunsthändler Harry Blain, der die Galerie vor zehn Jahren zusammen mit Graham Southern gegründet hat, am Mittwoch in einer Mitteilung. 

Blain war ehemaliger Besitzer von Blains Fine Art in London. Graham Southern war an der Gründung von Christie’s Post-War & Contemporary Art Department in London beteiligt. Diese Abteilung leitete er bis 2001. Zusammen mit Blain gründete er 2002 die Galerie Haunch of Venison. Diese Galerie besaß auch eine Dependance in Berlin: In einer Fabrikhalle in der Heidestraße nahe dem Hauptbahnhof zeigte sie unter anderem Damien Hirst. Haunch of Venison wurde 2007 an das Auktionshaus Christie's verkauft und schloss 2010 in Berlin. Harry Blain und der Kunsthändler Emmanuel Di Donna gründeten ein Jahr später die Secondary-Market-Gallery Blain|Di Donna in New York.

Blain|Southern eröffnete 2011 in Berlin in der ehemaligen Druckerei des "Tagesspiegels" in der Potsdamer Straße und zeigte in den großen Hallen, deren Monumentalität in der deutschen Galerienwelt ohne Konkurrenz war, Einzelausstellungen mit häufig raumgreifenden Werken von Jannis Kounellis, Lawrence Weiner, Jonas Burgert, Francesco Clemente, Nasan Tur, Douglas Gordon, Lynn Chadwick, Wim Wenders, François Morellet, Abdoulaye Konaté, Chiharu Shiota, Harland Miller, Sislej Xhafa, Michael Simpson, Amy Feldman, Henning Strassburger, Herbert Zangs, Ali Banisadr, Frank Thiel, Liliane Tomasko, Marius Bercea, Michael Joo, Avigdor Arikha und Bernar Venet.

Graham Southern hatte im vergangenen Jahr von seinem Geschäftspartner Harry Blain getrennt. Künstler wie Mat Collishaw, Jake & Dinos Chapman, Rachel Howard, Henning Strassburger und Sean Scully hatten in den letzten Monaten die Galerie verlassen, teilweise in Streit, wie "Artnet News" berichtet. Die Galerie soll in eine finanzielle Schieflage geraten sein.

In der Galerien- und Künstlerliste des Gallery Weekend Berlin, die am Dienstag veröffentlicht wurde, war Blain|Southern noch als Teilnehmer dabei. Angekündigt war eine Ausstellung von Tim Noble & Sue Webster. Mit diesem Künsterduo hatte die Galerie damals ihre Räume in Berlin eröffnete. Auch für die Kunstmessen Armory Show in New York und Art Cologne in Köln ist die Galerie noch angekündigt.