Biennale

Künstler zeigt gekentertes Flüchtlingsboot in Venedig

2015 starben hunderte Menschen, als sie mit der "Barca Nostra" das Mittelmeer überqueren wollten. Die Überreste des Bootes kommen nun zur Biennale als Mahnmal nach Venedig

Es war eine der tödlichsten Havarien eines Flüchtlingsbootes in der jüngeren Geschichte. Als das völlig überladene Flüchtlingsboot "Barca Nostra" 2015 im Mittelmeer mit einem portugiesischen Frachter kollidierte, ertranken bis zu 800 Menschen, die auf dem Weg von Libyen nach Italien waren. Der Schweizer Künstler Christoph Büchel, der in Basel und Reykjavik lebt, hat das Schiffswrack gekauft und aufarbeiten lassen. Zur Biennale wird es nun als Teil der Hauptausstellung "May You Live in Interesting Times" in der ehemaligen Schiffswerft Arsenale anlegen.

Wie Büchel in einem Statement schreibt, ist die "Barca Nostra" ein "Relikt menschlicher Tragödie, aber auch ein Monument der gegenwärtigen Migration".

Es ist nicht die erste provokante Aktion des Künstlers in Venedig. 2015 wandelte er anlässlich der Biennale eine leer stehende katholische Kirche in eine Moschee um. Die Aktion wurde von den Behörden - offiziell wegen Sicherheitsbedenken - vorzeitig beendet.