Konsequenzen aus dem Ukraine-Krieg

Kunstsammlungen Dresden unterbrechen Kontakte zu russischen Stellen

Die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) Marion Ackermann
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Die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) Marion Ackermann

Die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zieht Konsequenzen aus dem Ukraine-Krieg. Alle institutionellen Aktivitäten mit staatlichen Einrichtungen in Russland werden vorerst unterbrochen

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) unterbrechen wegen des Ukraine-Krieges vorerst alle institutionellen Aktivitäten mit staatlichen russischen Einrichtungen. "Wir bleiben aber in engem Austausch mit all den vielen Kolleginnen und Kollegen, Künstlerinnen und Künstlern in Russland, die unter Bedingungen persönlicher Gefährdung mutig ihre Stimme gegen die russische Militäraggression in der Ukraine erheben", erklärte SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann am Dienstag in Dresden. Man sei zutiefst davon überzeugt, dass die "Kultur auch dort kulturdiplomatische Brücken zu bauen vermag, wo die Politik versagt".

Ackermann verwies auf die gemeinsam mit russischen Partnern gestaltete Ausstellung "Träume von Freiheit. Romantik in Russland und Deutschland", die in Dresden und Moskau zu sehen war. Sie habe bewiesen, dass es möglich ist, "auch in schwierigen Zeiten Projekte zu verwirklichen, die die Kenntnis der jeweiligen Kultur und damit das Verständnis füreinander vertiefen": "Gerade in Ländern, in denen die Demokratie bedroht ist, erscheint uns dieses Engagement so außerordentlich wichtig."

Nach Angaben der Generaldirektorin stehen die SKD in direktem Kontakt mit staatlichen Museen und privaten Kunstinstitutionen in der Ukraine und haben ihnen Hilfe beim Schutz von Kunstschätzen angeboten. "Um diese Bemühungen zusätzlich zu befördern, arbeiten die SKD derzeit an der Einrichtung eines digitalen Zentrums für die Koordinierung und den Informationsaustausch mit ukrainischen Institutionen sowie Kolleginnen und Kollegen, das wir allen interessierten Parteien zur Verfügung stellen werden."

Die enge kulturhistorische Verbindung mit der Ukraine noch stärker sichtbar zu machen, sei ein gemeinsamer Vorsatz für dieses und die folgenden Jahre, erklärte Ackermann. Dies werde eingebettet sein in vertiefende Einblicke in die Kunst- und Kulturtraditionen Ost- und Mitteleuropas. Dazu würden verschiedene Sonderausstellungen, Seminare und Konferenzen, Künstlerresidenzen sowie Austauschprogramme für Kuratoren und andere Museumsfachleute gehören: "Es liegt im ureigensten Interesse der SKD, die Zusammenarbeit mit der Kunst- und Museumsszene insbesondere in der Ukraine, aber auch in anderen Ländern Ostmitteleuropas, zu intensivieren."