Nach Protesten

Louvre entfernt den Namen Sackler

Protest der Initiative "Sackler Pain", geleitet von Nan Goldin, am Louvre in Paris  
Foto: Sackler Pain/Instagram

Protest der Initiative "Sackler Pain", geleitet von Nan Goldin, am Louvre in Paris  

Der  Name der umstrittenen Pharmaunternehmer-Familie Sackler soll nicht mehr im Louvre präsent sein. Damit reagiert das Museum auf Proteste, unter anderem von Künstlerin Nan Goldin 

In einem Interview mit dem französischen Radiosender RTL berichtete Louvre-Präsident Jean-Luc Martinez, dass die vor 20 Jahren nach der Kunstmäzenen-Familie benannten Räume im Louvre nicht mehr den Namen Sackler tragen. Die Namenstafeln wurden entfernt, und auch auf der Website des Louvre sei der Name gelöscht. Nach einer Spende von zehn Millionen Franc im Jahr 1997 waren zwölf Räume im Louvre nach der Sackler-Familie benannt worden. Gegen die namentliche Würdigung der Pharmaunternehmens-Familie hatte das "Sackler Pain"-Kollektiv der US-Künstlerin Nan Goldin am 1. Juli vor dem Pariser Kunsttempel protestiert.

Das Sackler-Pharmaunternehmen Purdue Pharma stellt das Schmerzmittel Oxycontin her, dessen Wirkstoff aus Opioiden besteht und daher stark abhängig macht. In den USA sind seit 1996 über 200.000 Menschen aufgrund von Schmerzmittelabhängigkeit gestorben - auch Goldin macht Sackler für ihre einstige Drogensucht verantwortlich. Gegen den Sackler-Konzern laufen aktuell mehrere Klagen und Proteste.

Neben dem Louvre reagierten bereits andere Museen auf die Proteste gegen den Schmerzmittelhersteller und nehmen keine weiteren Spenden von der Familie Sackler an. Dazu zählen das Metropolitan Museum und das Guggenheim in New York. Die Videokünstlerin Hito Steyerl entfernte im April den Namen Sackler aus einem digitalen Rundgang durch ihre Ausstellung in der Londoner Serpentine Gallery.