Partys und Richter-Schau

Metropolitan Museum feiert 2020 Geburtstag 

Metropolitan Museum in New York 
Foto: Justin Lane/EPA/dpa

Metropolitan Museum in New York 

Eine der ganz großen Kunst-Institutionen der Welt feiert im kommenden Jahr Geburtstag: Das New Yorker Metropolitan Museum wird 150. Da will der österreichische Direktor Max Hollein groß auffahren - und gibt jetzt schonmal einen kleinen Einblick in seine Pläne.

Mit zahlreichen Partys, vielen neuen Werken und großen Ausstellungen wie einer Retrospektive über den deutschen Künstler Gerhard Richter will das New Yorker Metropolitan Museum im kommenden Jahr sein 150. Jubiläum feiern. "Das ist sicherlich ein Anlass, die Errungenschaften zu feiern, die uns zu diesem Moment gebracht haben", sagte Museumsdirektor Max Hollein am Dienstag (Ortszeit)in New York. "Aber es ist auch ein wichtiger Anlass, über die Geschichte dieser Institution nachzudenken, die heutige Rolle des Met zu untersuchen und - und das ist am wichtigsten - zu zeigen, wo wir hin wollen."

Nicht nur am genauen Tag des Jubiläums - dem 13. April - sondern über das ganze Jahr 2020 verteilt will das renommierte Museum am Central Park in Manhattan seine Besucher immer wieder zu Feiern einladen. Außerdem sollen zahlreiche Räume neu dekoriert und Hunderte neu gespendeter Werke präsentiert werden. "Was in den Ausstellungsräumen zu sehen ist, wird sich dramatisch verändern."

Die Kuratoren seien in den vergangenen zwei Jahren gebeten worden, wichtige Werke zu identifizieren - "die wir nicht besitzen, aber die wir besitzen wollen und die unsere Sammlung verändern würden", erzählte Hollein. "Danach gab es viele Besuche, Unterhaltungen, Mittagessen, Blumen wurden verschickt und wir bekamen schließlich aus Anlass des Jubiläums Hunderte wichtige Werke gespendet. Viele Wände in Privathäusern in New York und auf der ganzen Welt sind jetzt leer - zum Gewinn des Museums und der Besucher." Darunter ist beispielsweise ein Bild von Pablo Picasso aus dem Jahr 1908, das der Kosmetik-Milliardär Leonard Lauder dem Museum gespendet hat - das insgesamt 84. Kunstwerk, das Lauder dem Met geschenkt hat. 

Begonnen habe das Met 1870 mit «einigen Menschen, einer Idee, aber keiner Kunst - und noch nicht einmal einem Gebäude», sagte Hollein. Inzwischen hat das Museum mehr als 2000 Mitarbeiter, rund 1,5 Millionen Ausstellungsobjekte aus mehreren Jahrzehnten und der ganzen Welt und wird von mehr als sieben Millionen Menschen pro Jahr besucht. 

Mit alldem komme heutzutage aber auch eine "große Verantwortung", sagte Hollein: "In einer Ära, in der wir zunehmenden Nationalismus und politische Polarisierung und fast eine Neubewertung unserer Geschichte sehen, werden enzyklopädische Museen immer mehr dafür verantwortlich, wichtige interkulturelle, globale Diskussionen über Geschichte, Repräsentation und Ausdrucksweise zu führen." Das Met sei einer der wenigen Orte, "wo Menschen zusammenkommen und die Ergebnisse menschlicher Kreativität wertschätzen können, aber auch lernen können, was es bedeutet, eine gemeinsame Geschichte und Humanität zu haben".

Im Jubiläumsjahr soll es zahlreiche Sonderausstellungen geben, unter anderem eine über die Geschichte des Met. Mit einer großen Schau über den deutschen Künstler Gerhard Richter soll 2020 zudem das Gastspiel im früheren Gebäude des Whitney Museums an der Madison Avenue, nur wenige Straßenblocks vom Stammhaus entfernt, zu Ende gehen - deutlich früher als geplant. Das Gebäude soll dann vorübergehend von der unweit entfernten Frick Collection, einer Sammlung hauptsächlich europäischer Kunst von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert, übernommen werden, die renoviert wird. 

Im Met Breuer zeigt das Metropolitan Museum seit 2016 zeitgenössische und moderne Kunst, das Projekt war aber immer wieder als zu teuer kritisiert worden. Nach vielen Jahren mit roten Zahlen sei das Met nach zahlreichen Sparmaßnahmen inzwischen, so sagte Museumspräsident Daniel Weiss, wieder "sehr nah an einem ausgeglichenen Budget".